Als Nikes Star Michael Jordan 1992 auf dem Podium seine Goldmedaille bei den Olympischen Spielen entgegennahm, trug er das Logo des größten Rivalen seines Sponsors: Reebok.‍‍
Michael Jordan hat in den Jahren seiner Erfolge mit vielen Unternehmen zusammengearbeitet, aber der Mann, der von der NBA als "der größte Basketballspieler aller Zeiten" bezeichnet wird, ist mit nur einem Unternehmen eng verbunden: Nike.
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Die beiden sind seit fast vier Jahrzehnten eine Marketing-Symbiose. Seit der Verpflichtung Jordans ist der Börsenwert von Nike von rund 300 Millionen Dollar auf heute mehr als 160 Milliarden Dollar gestiegen. Der Deal hat Jordan auch zum Milliardär gemacht; allein im Jahr 2022 verdiente er 256 Millionen Dollar durch seine Partnerschaft.
Und vielleicht zeigt kein "Gegenstand" die Wertschätzung der Basketball-Legende für das Unternehmen, das ihm als Drittrunden-Draft-Pick eine Chance gab und ihn so reich machte, wie die Jacke, die Jordan am Ende der bemerkenswerten Meisterschaft des Dream Teams bei den Olympischen Spielen 1992 trug - eine Jacke, die derzeit bei Sotheby's versteigert wird.
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Die Beziehung zwischen Nike und Jordan geht auf das Jahr 1984 zurück, als der NBA-Neuling bei der in Portland, Oregon, ansässigen Schuhmarke unterschrieb und aufgrund seiner College-Erfolge einen (für die damalige Zeit) atemberaubenden Werbevertrag über fünf Jahre und 2,5 Millionen Dollar erhielt.
Diese Partnerschaft wurde kĂĽrzlich in dem Film Air mit Matt Damon und Ben Affleck in den Hauptrollen fiktionalisiert.
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Damit bekam Jordan nicht nur die Schuhe, die ihn bei Tausenden von Dunks über seine Teamkollegen und Rivalen erheben sollten, sondern Nike wurde auch von einem Anbieter von Laufschuhen zu einer kulturellen Kraft, die in der Welt des Mode und des Sports allgegenwärtig wurde.
Im Jahr 1992 befand sich Jordan auf dem Höhepunkt seines Könnens als Spieler, als er und der Rest des Dream Teams - eine Mannschaft von NBA-Stars, die von den Vereinigten Staaten beauftragt worden war, den Rest der Welt bei den Olympischen Sommerspielen in Barcelona in die Schranken zu weisen - das Publikum auf der ganzen Welt beeindruckten und begeisterten, als sie den Court dominierten.
Neben Jordan gehörten unvergleichliche Talente wie Larry Bird, Magic Johnson, und Charles Barkley zum Team. Sie besiegten alle Gegner, gewannen jedes Spiel mit durchschnittlich 44 Punkten und pushten damit die Bedeutung des Baskteballsports auf der ganzen Welt.
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Bei der Medaillenzeremonie befand sich Jordan jedoch in einer misslichen Lage: Das Olympische Komitee der USA erklärte ihm, er müsse seine Goldmedaille in einer Jacke entgegennehmen, auf der das Logo von Nikes Rivalen Reebok prangte, einer Brand die seit Jahren mit dem Swoosh um die Vorherrschaft auf dem Sportschuhmarkt kämpften:
"Sie sagten, wenn wir nicht unsere offiziellen Trainingsanzüge tragen, können wir unsere Goldmedaille nicht entgegennehmen", sagte Jordan damals, wie in der ESPN-Dokumentation The Last Dance (wird von Netflix gestreamt) zu sehen ist.
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Ihm wurde auch gesagt, dass das US-Komitee einen Weg finden würde, das Logo zu verbergen, aber Jordan wollte diese Angelegenheit nicht anderen überlassen: "Sie können es nicht so verbergen, wie ich es verbergen werde."
Um nicht mit dem Reebok-Logo gesehen zu werden, nahm sich Jordan ein Beispiel an amerikanischen Politiker*innen und umhĂĽllte sich mit der US-Flagge. Jordan zog die Sterne und Streifen von vorne bis hinten ĂĽber sich und verdeckte so das Logo des Rivalen seines Sponsors.
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Nach der Medaillenzeremonie legte Jordan die Jacke schnell ab und ĂĽbergab sie Brian McIntyre, einem Mitglied der NBA-Ă–ffentlichkeitsarbeit, der dem Dream Team zur Seite stand.
"McIntyre versuchte, die Jacke zwei Jahre später an Jordan zurückzugeben, doch die Basketball-Legende - damals mitten in seinem kurzlebigen Wechsel zum Baseball - signierte sie mit einer persönlichen Widmung und gab sie zurück.
"An Brian, danke fĂĽr alles", steht auf der linken Brustseite der Jacke, gefolgt von der berĂĽhmtesten Unterschrift in der Welt des Basketballs.
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Diese von Michael Jordan getragene Reebok Dream Team Jacke kann zur Zeit beim Auktionshaus Sotheby's ersteigert werden. Der Preis liegt zur Zeit bei 750.000 USD, die Auktion läuft noch bis zum 29. Juni.
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Fotos via Sotheby's, Netflix (Andrew D. Bernstein, Brian Drake), IMAGO/WEREK