In dieser Rubrik stellen wir Euch Sneaker vor, die wir in unterschiedlichen Medien zufällig entdeckt haben. Hier geht es zu den bisherigen Artikeln zum Thema Spotting - Multimedia Sneaker Sigthings. Heute "Cocaine Bear" von Regisseurin Elizabeth Banks (oben links im Foto am Set des Films).
Als ein Flugzeug mit einer Ladung Koks abstürzt, wütet plötzlich ein Bär in den Wäldern Georgias. Alle machen sich auf die Suche. Aber ein Schwarzbär findet zuerst das weiße Pulver und hat den Trip seines Lebens. Völlig zugedröhnt tobt er durch den Wald auf der Suche nach mehr Stoff!
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"Cocaine Bear". Ein Filmtitel der ähnlich wie seinerzeit "Snakes on a Plane" schon vor dem Kinobesuch im Kopf den Projektor anstellt.
Regisseurin Elizabeth Banks (3 Engel für Charlie, Pitch Perfect 2) inszeniert die durchgeknallte Geschichte von "Cocaine Bear" als bitterböse Komödie mit 80er Jahre Flair, die auf wahren Begebenheiten aus dem Jahr 1985 beruht.
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Hier der deutsche Trailer zu Cocaine Bear:Â
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Zur Besetzung gehören Keri Russell (The Americans), O’Shea Jackson, Jr. (Straight Outta Compton), Christian Convery-Jennings (Sweet Tooth), Alden Ehrenreich (Solo: A Star Wars Story), Jesse Tyler Ferguson (Modern Family),
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Brooklynn Prince (The Florida Project), Isiah Whitlock Jr. (BlacKkKlansman), Kristofer Hivju (Game of Thrones), Hannah Hoekstra (3 Engel für Charlie) und Aaron Holliday (Sharp Objects) sowie die emmyprämierte Margo Martindale (The Americans).
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AuĂźerdem ist Emmy-Gewinner Ray Liotta (The Many Saints of Newark) in einer seiner letzten Rollen zu sehen. Das Drehbuch zu COCAINE BEAR stammt von Jimmy Warden.
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Aber jetzt zu den Sneakern und Schuhen die im Film "Cocaine Bear"Â auftauchen. Da gibt es eine ganze Menge:
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Birkenstock Arizona
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Kickers Orilegend
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Keds Champion
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Timberland 6-Inch Boot
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Reebok Freestyle Hi
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adidas Originals Indoor Comp
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Nike Air Jordan 1
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"Cocaine Bear" läuft zur Zeit in den deutschen Kinos und ist für Fans des Genres "Horror Comedy" absolut empfehlenswert. Der Film erscheint leider erst am 31.12.2023 auf Blu-Ray. Wann er auf den einschlägigen Streaming Kanälen läuft ist zur Zeit noch unbekannt.
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Falls die Story Euer Interesse geweckt hat, Ihr Euch aber fragt was sich denn hier wirklich zugetragen hat. Hier die Verkettung der Ereignisse im September 1985, die nun, fast vier Jahrzehnte später, in einem großen Kinofilm gipfelten.
Am 11. September, irgendwann gegen 1:00 Uhr morgens, traf Andrew Carter Thornton II, dessen Lebenslauf sich so unwahrscheinlich liest wie diese Geschichte (ein Fallschirmjäger der Armee, der zum Rennpferdetrainer, zum Polizisten der Drogenfahndung, zum DEA-Agenten, zum Anwalt, zum Kokainschmuggler – und angeblich auch zum CIA-Agenten – wurde), unter Drogen eine Reihe kühner Entscheidungen (vermutlich nicht ganz freiwillig) trifft.
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Thornton, der den Spitznamen "The Cocaine Cowboy" trug und für seine "Rambo"-Persönlichkeit und seine Vorliebe für schicke Schuhe bekannt war, hatte eine ausgefeilte Methode, Kokain in die USA zu bringen. Er flog die heiße Ware von südlich der Grenze ins Land und warf sie in der Wildnis des Südostens der Vereinigten Staaten ab, um sie später mit der Hilfe von Komplizen einzusammeln. An diesem Morgen des 11. Septembers in den 1980er-Jahren steuerte Thornton eine zweimotorige, fünfsitzige Cessna mit 880 Pfund kolumbianischem Kokain (Straßenverkaufswert: mindestens 14 Millionen Dollar) auf dem Weg nach Knoxville, Tennessee.
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Er trug eine khakifarbene Jacke über einer kugelsicheren Weste, schwarze Handschuhe und graue Gucci-Schuhe mit Schnürung. Mit an Bord war angeblich Bill Leonard, Karatelehrer, Bodybuilder und gelegentlicher Leibwächter.
Er behauptete, er sei mit einem Trick dazu gebracht worden, den Flug anzutreten, und habe den Zweck der Reise zunächst nicht gekannt. Der Legende nach aßen sie vor dem Abflug auf den Bahamas einen Papagei, und während des Fluges wurde Leonard krank und kotzte das ganze Cockpit voll.
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Es war zwar nicht ungewöhnlich, dass Thornton gemeinsam mit dem Koks einen Abgang aus den Flugzeugen hinlegte und diese dann im Meer abstürzen ließ, aber es ist unklar, ob es bei diesem Flug auch der Plan war. Laut einem Interview, das Leonard 1990 dem Knoxville News-Sentinel gab, war Thornton überzeugt, dass sie von der Bundespolizei verfolgt wurden, nachdem sie in den US-Luftraum über Florida eingedrungen waren.
Er handelte kurz entschlossen: Drei Seesäcke mit Kokain, die jeweils um die 70 Pfund wogen, wurden aus dem Flugzeug geworfen. Diese landeten unversehrt im Chattahoochee National Forest im nördlichen Teil Georgias.
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Dann gab Thornton Leonard eine kurze Einweisung in die Bedienung des Fallschirms – Leonard hatte noch nie zuvor einen Fallschirmsprung gemacht – und schubste ihn aus der Tür hinaus. (Leonard landete sicher und wurde nie wegen eines Verbrechens angeklagt).
Aber es gibt noch andere Theorien, zum Beispiel, dass Thornton dies tat, weil die Cessna mechanische Probleme hatte – oder gar, weil Thornton seinen eigenen Tod vortäuschen wollte.
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Sicher ist, dass Thornton den Autopiloten eingeschaltet und beschlossen hatte, Leonard auf den Boden zu folgen, als sich das Flugzeug in einer Höhe 2.500 Metern dem Schnittpunkt von Tennessee, Georgia, North Carolina und South Carolina näherte.
Thorntons Fallschirm war zwar ein Modell, wie es professionelle Fallschirmspringer verwenden, aber die Taschen seiner Cargohose waren vollgestopft mit 4.586,76 Dollar (in Scheinen und MĂĽnzen), sechs 1-Unzen- KrĂĽgerrand-GoldmĂĽnzen und NotizbĂĽchern, vollgeschrieben mit Geheimcodes und 4 Telefonnummern.
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Dazu kamen zwei weitere Gepäckstücke: eine graue Nylontasche, in der sich eine Browning 9-mm-Sturmpistole und zusätzliche Clips, eine .22 Derringer, diverse Munition, Nachtsichtausrüstung, Verpflegung, ein Überlebensmesser und ein Höhenmesser befanden, und eine schwarze Nylontasche, die mit einem drei Meter langen Seil an seine Taille gebunden war und 35 gelbe Plastikpäckchen mit Kokain enthielt.
Jedes dieser Päckchen wog 2,2 Pfund (insgesamt 77 Pfund), was einem Anteil von 1,225 Millionen Dollar an der Gesamtbeute entsprach. Er setzte sich eine Schutzbrille auf und sprang (oder vielleicht schlug er sich den Kopf an und fiel raus) in den dunklen Himmel über Ost-Tennessee.
Irgendwann zwischen 1:30 Uhr und 2:30 Uhr stĂĽrzte die Cessna in einen mit Efeu bewachsenen BergrĂĽcken etwa hundert Kilometer entfernt im Nantahala National Forest in North Carolina.
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Was bei Thorntons Sturz schiefgelaufen ist, ist unbekannt. Die Polizei fand die Hauptkappe des Fallschirms eine halbe Meile von seinem Körper entfernt, offenbar löste sie sich vom Gurtzeug, ohne sich jemals zu entfalten.
Es gelang ihm zwar, einen Reserveschirm zu öffnen, aber dieser konnte ihn nicht mehr retten, es wird spekuliert, dass Thornton einfach zu schwer beladen war. Und so kam es, dass der "Cocaine Cowboy" in einer Kieseinfahrt in einem Wohnviertel von Knoxville, Tennessee, ungebremst aufschlug. Er war auf der Stelle tot.
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Thornton sollte leider nicht das einzige Opfer dieses Fluges bleiben. Vier Monate später entdeckte man, dass ein Schwarzbär mit einem Gewicht von etwa 90 Kilo in der Wildnis des Chattahoochee National Forest in der Nähe des Blood Mountain über einen Seesack gestolpert war, den Thornton aus dem Flugzeug geworfen hatte.
Der Bär machte sich über den Inhalt des Sackes her. Als er schließlich tot aufgefunden wurde, ergab eine Autopsie, dass er einer Kombination aus Hirnblutungen, Überhitzung, Atemversagen, Nierenversagen und Herzversagen erlegen war.
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Sein Magen war bis zum Rand mit Kokain gefüllt, mehr als 17 Kilo, obwohl nur vier Gramm davon in seinem Blutkreislauf gefunden wurden. Um einen Menschen gleichen Gewichts zu töten, bräuchte man fast die doppelte Menge, so zumindest liest man es im Internet.
Da alle vierzig gelben Plastikbeutel mit Kokain – schätzungsweise 38 Kilo –, die in dem Seesack gewesen waren, am Fundort verwüstet und leer aufgefunden wurden, vermuten die Behörden, dass sich in den vier Monaten zwischen dem Aufschlag des Seesacks im Wald und der Entdeckung des toten Bärs andere törichte Lebewesen, darunter auch einige der menschlichen Sorte, am restlichen Teil der kolumbianischen Beute bedient haben.
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Fotos (c) Universal Pictures, Pat Redmond/Universal Pictures