Vans hat sich für die Reihe "These Projects are Ads for Creativity" mit internationalen Künstler*innen zusammengetan um Kreativität an sich zu feiern. Hierbei gab es keine speziellen Vorgaben wie die gefertigte Kunst am Ende auszusehen hat. Die Künstler*innen hatten somit freie Bahn. Hierbei entstanden Bilder, Videos, Skulpturen, Animationen und vieles mehr.
Der in diesem Interview vorgestellte Alex Gamsu Jenkins lebt in London und arbeitet als Comiczeichner, Illustrator und für dieses Projekt als Bildhauer. In seinen Arbeiten beschäftigt er sich mit kritischen Themen oder Satire.
Jetzt erweckte Alex eine seiner zuvor nur gezeichneten Figuren zum Leben. Aus 2D wird 3D: Eine zwei Meter hohe Skulptur aus Fiberglas.
Kannst du uns ein bisschen darüber erzählen, was du für dieses Projekt gemacht hast?
"Ich wollte schon immer meine Arbeit auf 3D ausweiten und dieses Projekt fühlte sich wie eine hervorragende Gelegenheit an, etwas Neues auszuprobieren. Da es bei diesem Projekt vor allem um Kreativität geht, habe ich es einfach wörtlich genommen und das Wort in ein Kunstwerk übersetzt."
"Ich dachte, warum nicht einen Charakter aus meiner Fantasie nehmen und ihn in seiner ganzen großen, auffälligen und unproportionalen Erscheinung in die reale Welt bringen! Die Figur ist ein riesiger Kopf, der von einem kleinen Körper getragen wird. Eine Öffnung im Kopf erzeugt Lichter und Projektionen, eine Explosion der Kreativität!"
Wie hast du zur Illustration gefunden?
"Ich habe mit dem Illustrieren angefangen, weil ich mir Sorgen über meine Zukunft machte. Das klingt deprimierend, aber am Ende hat sich gezeigt, dass es gut so war. Ich denke, die meisten Teenager spüren einen großen Druck, sich direkt nach der Schule für eine bestimmte berufliche Laufbahn zu entscheiden. Ich hatte nicht die besten Noten und habe viel Quatsch gemacht."
"In Kunst wäre ich fast durchgefallen! Schon als Kind hatte ich ein Talent fürs Zeichnen und ich habe nie das Interesse daran verloren. Ich erinnere mich, dass mein Grundschullehrer einmal meine Mutter zu einem Elterngespräch vorlud. Er machte sich Sorgen, weil ich brutale Bilder malte. Glücklicherweise bin ich heute nicht allzu gestört! Ich drückte mich ein bisschen rum und hatte verschiedene Beschäftigungen, die nicht wirklich was für mich waren."
"Ich arbeitete in Fabriken, im Telefonmarketing, für Wohltätigkeitsorganisationen (einer von denen, die die Leute dazu überreden, ein Abo abzuschließen) und als Manager eines Supermarkts, aber in keinem dieser Jobs war ich gut. Schließlich besuchte ich einen Abendkurs im Karikatur zeichnen und von da an ging es bergauf."
Kannst du uns ein bisschen was zu den Themen und Charakteren in deinem Werk erzählen?
"Ich denke, mit meiner Arbeit kann ich so zynisch über die Welt herziehen, wie ich will, denn die visuelle Form erlaubt es mir, damit durchzukommen. Ich drücke mich oft ziemlich unbeholfen aus, also erlaubt mir die Illustration, Humor oder Kritik besser rüberzubringen, als ich es mit Worten könnte!"
"Ich glaube nicht, dass es unbedingt ein festes Thema in meinem Werk gibt. Ich versuche meinen Horizont mit jeder Zeichnung zu erweitern und neue Dinge auszuprobieren. Es könnte ein Kommentar zur Banalität des Alltags oder auch etwas Abstrakteres und Fantasievolleres sein. Ich versuche, mich selbst nicht zu ernst zu nehmen und mich mit meinen Sachen nicht so aufzuspielen."
Das war ja ein neuer Prozess für dich. Wie fandest du die Erfahrung?
"Ich habe den Prozess wirklich genossen, von den ersten Skizzen über die Arbeit mit kleinen Modellen in 3D bis hin zur Zusammenarbeit mit dem Bildhauer Team, das die Figur zum Leben erweckt hat. In Zukunft würde ich gerne eine ganze Welt um diese Skulptur herum erschaffen, möglicherweise noch mehr meiner Charaktere einbringen und damit wirklich eine Geschichte in Szene setzen."
Was steht sonst noch so für dich an?
"Ich werde jetzt mehr mit Animation arbeiten. Diese Richtung wollte ich schon immer einschlagen, aber sie wirkte in technischer Hinsicht ziemlich abschreckend. Doch es ist eigentlich nur eine Frage des Durchhaltevermögens und ich werde allmählich immer besser. Die Animationsregie bietet mir die Möglichkeit, mich wirklich mit dem Erzählen auseinanderzusetzen und mit verschiedenen Winkeln zu spielen. Am Anfang ist es ein bisschen überwältigend, aber dann macht es ziemlich viel Spaß, in eine völlig neue Welt einzutauchen und neue Techniken auszuprobieren. Es setzt viel kreative Energie frei."
Weitere Arbeiten von Alex Gamsu Jenkins findet Ihr auf seiner offiziellen Website. Es lohnt sich!