Wir freuen uns ein Interview zu teilen, welches wir mit Natascha aka. NaNa the Artist geführt haben. NaNa erzählt wunderschön anzusehende visuelle Sneaker Geschichten. Diese können aus ihrem eigenen Schuhwerk entstehen, sie bietet ihr Talent aber auch anderen Sneakerliebhaber*innen auf Komission an.
Wir sind Ende letzten Jahres durch die guten Leute von 43einhalb auf Nana aufmerksam geworden. Da begleitete sie den Release des Air Max 90Â "Silver Bullet" mit ihren Artworks.
Im folgenden Interview haben wir sie zu ihrer Vorgehensweise bei der Umsetzung der Sneaker Stories befragt und erfahren auch wie sie die deutsche Sneakerszene sieht und sich selbst up-to-date hält.
Das Gespräch wurde aufgezeichnet und danach in die Schriftform übertragen. Bitte verzeiht uns daher die verschriftlichte Umgangssprache...
Natascha ist auf Instagram unter @nana.theartist zu finden.
‍
PLEASE SCROLL DOWN FOR ENGLISH VERSION.
‍
A: Wer bist Du? Kannst Du Dich kurz vorstellen?
N: Mein Name ist Natascha aka NaNa. Ich heiße so auf Instagram und es ist mein Künstlername. Eigentlich zeichne ich Sneaker, aber nicht nur das. Ich zeichne Sneaker, die eine coole Geschichte erzählen. Ich nenne das ganz gerne Sneaker-Stories. Das mache ich – mit Buntstift.
A: Mit Buntstift? Das habe ich mich nämlich gefragt. Die Bilder sehen ja aus wie Fotos, nur wenn man näher rangeht, kann man die Striche erkennen. Das nennt man Hyperrealismus, oder?
‍
‍
N: Genau, Hyperrealism – Hyperrealismus. Als ich das entdeckt habe, dachte ich mir "Das kann ich auch" (lacht). Ich zeichne schon seit ich klein bin, das liegt mir im Blut. Das Ding ist, dass ich mich niemals getraut habe, so große Sachen zu zeichnen, aber in der Pandemie habe ich damit angefangen.
Ich dachte mir so: "Komm, ich habe jetzt viel Zeit zuhause. Probiere ich mich mal an ein groĂźes Bild ran. So kleinere A4, A3 sind ja ganz sĂĽĂź, aber an so groĂźe Sachen habe ich mich nie getraut. Dann dachte ich mir "Komm mach mal" und fand das schon echt geil.
Es ist halt sehr meditativ, da muss man mich schon rausreißen – manchmal habe ich keine Zeit mich mit Freunden zu treffen (lacht) - Könnte auch ein soziales Problem sein, aber ja, das Zeichnen ist da manchmal einfacher für mich. (lacht)
‍
‍
A: Hast Du da einen Background in dem Bereich oder hast du Dir alles selbst beigebracht?
N: Ja, also klar, man hat das so ein bisschen in der Familie. Mein Opa und meine Mom zeichnen und haben da so ein Händchen für Visuelles. Klar gehört da viel Übung dazu und auch ein kleines bisschen Talent.
Es klingt immer einfacher für Leute zu sagen "Ach du hast Talent" und dann wird das so abgewunken. Aber das kann man tatsächlich lernen. Es ist halt wirklich ein Maß für Proportionen und für Farben. Als Kind habe ich gemalt, vor allem Pferde. Und ja, man muss einfach ganz viel üben – abpausen eigentlich.
‍
‍
A: Du bist aber nicht auf einer Kunsthochschule?
N: Nee. Tatsächlich war es in der Schulzeit so, dass man mir über die Schulter geschaut hat im Kunstunterricht. Ich finde es ganz schrecklich, wenn man mir über die Schulter schaut, und ich dann performen muss (lacht).
Mir wurde dann eingebläut: "Mit Kunst kannst du kein Geld machen" Ein Kunststudium hätte ich interessant gefunden, Kunst studieren bedeutete Kunst in den verschiedensten Epochen kennenzulernen: Moderne Kunst und wirklich Kunst im klassischen Sinne.
Als Kind dachte man ja schon an die wichtigen Fragen und ich habe mir die Frage gestellt: "Was will ich mal werden?" So hat es sich dann ergeben, dass ich Produktdesign studiert habe.
Also trotzdem etwas Kreatives und Visuelles, nur halt eben mit Aussicht auf einen Job (lacht). Ich bin gelernte Produktdesignerin und arbeite auch Vollzeit als solche. Es ist also alles sehr kreativ geblieben.
‍
A: Wenn Du Sneaker malst, brauchst du die Modelle dann "in echt" oder reichen Dir die Bilder aus dem Internet?
N: Also ich brauche den Schuh schon vor Ort, wenn ich eine Idee habe, wie ich das Ganze in Kombination machen möchte, wie zum Beispiel bei dem Jordan "University Gold". Ich habe den Schuh bestellt und hier an die Wand geklebt und fotografiert.
Ich brauche den Sneaker schon hier. Viele fragen "Kannst du eine Commission für mich machen, ich schicke dir Bilder zu". Aber ich hätte den Schuh dann schon gerne hier, sodass ich ihn perfekt fotografieren kann mit Licht und Schatten, damit es für mich auch spannend ist zu malen.
Wenn man die Bilder im Internet sieht, sind die ja alle super ausgeleuchtet von allen Seiten, sodass der Schuh wirklich jedes Detail zeigt. Es braucht da auch ein bisschen FeingefĂĽhl fĂĽr Fotografie.
Wenn ich von einer Seite den Schuh belichte, dann ist natĂĽrlich viel mehr Licht und Schatten, das ist fĂĽr mich persönlich auch viel spannender zu zeichnen als wenn ich so flach zeichne. Bei dem Jordan, dem allerersten Bild mit dem Tape, hatte ich noch nicht so meinen Stil gefunden, wie ich fotografieren möchte. Â
Deshalb finde ich jetzt im Nachgang, dass er sehr flach gezeichnet ist. Da ist nicht so viel Tiefe, die den Hyperrealism verstärkt.
‍
‍
A: Da bist Du sehr kritisch mit Dir, ich finde die wirken sehr dreidimensional. Auf einem Bild von dem adidas Foam Runner sieht man, dass Du Farbe darĂĽber gegossen hast. Wie war das Projekt? Wenn Du einen Sneaker mit Farbe ĂĽbergieĂźt, hat es sich bestimmt komisch angefĂĽhlt.
N: Bei dem Foam Runner war es so, dass ich den bei Vinted gekauft habe. Es gab den dort fĂĽr 80 Euro oder so. FĂĽr mich war es anfangs vor allem wichtig Kunst und Sneaker zusammenzubringen.
Also so bisschen aus der Kunst-Perspektive. Und dann ist es halt so, dass der Yeezy Foam Runner nicht fĂĽr jedermann ist. Ich habe den to be honest noch nie am FuĂź auf der StraĂźe gesehen.
Ich glaube, das ist so ein krass anderer Schuh, dass sich nicht so viele trauen den zu tragen und er ist halt fast wie so ein Kunstobjekt am FuĂź. Das wollte ich mit der Farbe, die da so runterdrippt zeigen.
‍
‍
A: Ja der Schuh wirkt sehr organisch. Wie hast Du das mit der Farbe denn gemacht?
N: Es war so: Ich hatte verschiedene Farben ausprobiert. Auf der Website siehst du auch, dass ich mit roter und rosa Farbe gespielt habe, um so ein bisschen Color-Blocking zu machen. Das fand ich aber nicht so geil.
Dann dachte ich mir, komm nimm die Farbe vom Yeezy und pack noch ein bisschen Weiß als Kontrast rein. Ich habe den Schuh dann immer sauber gemacht in meiner Badewanne. Bin dann hin, habe ihn abgeduscht und mir gedacht: “Komm noch ne Runde”. Und so dann jedes Mal, bis mir die Komposition vom Fluss der Farbe gefiel.
Bei dem war mir das aber gar nicht so zu schade, klar hätte ich ihn gerne getragen, aber es war leider eh nicht meine Größe, sodass ich mir dann dachte, dass es dann einfach eine kleine Trophäe vom Bild für mich selbst ist. Ich habe die Farbe dann genauso trocknen lassen.
‍
‍
A: Ah okay, Du kannst ihn nicht tragen und dann ist es auch kein Verlust in deinem Portfolio. Aber für eine gewisse Zeit hätte man ihn noch saubermachen können?
N: Jaja.
A: Du hast Deine eigene Wohnung...also, da hat sich niemand beschwert: "Was machst du denn jetzt wieder in der Badewanne?"
N: Nee, also da ist mein Freund sehr unterstĂĽtzend, was das angeht. Es war aber echt eine Katastrophe, hier war alles voller Farbe.
A: Ich fand das auch interessant, wie Du die Farbe arrangiert hast auf eine bestimmte Art, sodass sie dann auf eine bestimmte Weise auf den Schuh läuft. Weißt du denn noch, wie das mit dem Schuh-Thema kam? War das irgendwie ein Interesse...bei dem Du dachtest: "Das kann ich jetzt irgendwie mit meiner Kunst vermischen." Oder kam das gleichzeitig?
‍
‍
N: Hm…naja, ich würde behaupten, dass ich ein absoluter Newbie bin, was Sneaker angeht. Klar sind Sneaker immer Thema, ich trage nur Sneaker, habe mich aber nie wirklich mit dieser Kultur beschäftigt.
Das ist wahrscheinlich auch mit dem Hype gekommen, der so in den letzten Jahren aufkam. Definitiv, da würde ich mich auf jeden Fall verbuchen. Allerdings hat mir das irgendwie nicht gereicht: "Boah, die krassesten Sneaker muss ich jetzt haben". Nee ich habe mich dann wirklich mit der Szene beschäftigt, die ja wirklich eine solche ist.
Da fand ich dann auch mit meinem Designer-Background interessant, was die Designer sich mit den verschiedenen Colorways dachten und warum ein Sneaker so aussieht wie er aussieht. Damit habe ich mich dann beschäftigt und gemerkt, wie cool die Leute drauf sind.
Dann habe ich mich gefragt, was ich dazu beitragen kann, weil ich halt gerade sehr viel ĂĽber Sneaker lerne. Ich kenne bei Weitem nicht alle, die auf dem Markt sind, aber ich fĂĽhle mich wie eine Studentin, die einem Studiengang fĂĽr Sneaker beigetreten ist. Ich lerne dazu, zum Beispiel welche Story hinter welchem Schuh steckt.
Auch private Sachen. Ich male gerade ein New Balance Paar mit einer sehr persönlichen Geschichte. Das ist "Coming soon", kann ich jetzt noch nicht viel zu sagen. Aber das sind an sich sehr, sehr private Geschichten, die da erzählt werden können.
Dabei lerne ich dann etwas ĂĽber den Schuh: Warum sieht der so aus? Warum gibt es dieses Modell ĂĽberhaupt? Und ja, so trage ich ein bisschen mit meiner Kunst zur Sneakerszene bei, lerne aber selbst wiederum noch viel, viel mehr darĂĽber.
‍
‍
A: Win-Win (lacht). Ja und ich glaube die Sneakerszene freut sich ja auch, dass sie ihr Hobby dann auf solche Bereiche weiter ausweiten kann. Also, dass man es nicht alles nur am Fuß hat, sondern sich auch an die Wand hängen kann und sich daran erfreut.
Wie verkaufst Du denn Deine Kunst? Also wie kann man Deine Artworks erwerben. Sind das alles Einzelstücke, gibt’s da irgendwie Poster von?
N: Poster sind ein sehr großes Thema, da arbeite ich noch dran, weil das ein sehr krasses logistisches Problem ist, was ich lösen muss. Viele fragen nach Postern von Originalen. Ich freue mich natürlich, dass die Leute das wollen, aber ich male halt sehr, sehr groß – also wirklich einen Meter hoch.
Das kann sich nicht jeder leisten und hat auch gar nicht den Platz dafĂĽr. Aber so Poster sind halt cool, wenn man so ein groĂźes Bild nicht kaufen kann, dann halt wenigstens was Kleines haben.
Da sind Poster natĂĽrlich weitaus gĂĽnstiger als das Original. Ich verkaufe ĂĽber die Webseite, da muss man einfach eine Mail schreiben und anfragen, worauf man Bock hat. Dann kommuniziere ich die Preise.
Wobei ich jetzt auch probieren wollte, die Preise auf meiner Webseite zu veröffentlichen. Dann kannst du gleich überprüfen, ob du dir es leisten kannst oder halt Commissions anfragen, wenn du auf dein eigenes Kunstwerk Bock hast.
‍
‍
A: Zum Thema Commissions, da habe ich mich schon gefragt...es gibt ja bestimmt so eine Blockade bei den Leuten. Was schicke ich ihr jetzt? NatĂĽrlich meinen Grail. Und dann schicke ich den so und hoffe, dass die Post keinen Quatsch macht. (lacht)
N: (Lacht) Ja, das ist genau das Problem. Ich vertraue der Post da auch ĂĽberhaupt gar nicht. Selbst wenn jemand sagt: Ich schicke sie dir zu, denke ich: O mein Gott, das ist zu viel Verantwortung und wĂĽrde dann lieber selbst in die Stadt fahren und das Foto machen (lacht).
Bei den Commissions hat das aber ganz gut geklappt, dass ich den Leuten so eine kleine Anweisung gebe, wie sie den Schuh platzieren und von welcher Seite sie ihn beleuchten sollen.
Bei Tageslicht funktioniert das eigentlich ganz super. Dann sollen sie am besten mit der Digitalkamera, nicht mit dem Handy, Fotos schieĂźen. Dann male ich fĂĽr Commissions sowieso viel kleiner, es sei denn, es ist wirklich ein groĂźes Bild.
Für Commissions sind es kleinere Formate, so dass Details verloren gehen können, das ist da kein Problem. Beim Zeichnen bekomme ich das auch gar nicht hin auf so kleinen Formaten.
‍
‍
A: Hm okay, am besten wäre wahrscheinlich wirklich Vorbeibringen?
N: Ich habe aber jetzt auch einen in der Pipeline, das kann ich dir schon mal verraten, da habe ich den Sneaker sehr, sehr lange gesucht...und mir den zuzuschicken, dass kann ich von niemandem erwarten.
Das ist ein super gehypter Sneaker. Es hat sich jetzt so ergeben, dass ich den Kerl mal auf eBay angeschrieben hatte: "ich bin Künstlerin und so weiter und ich suche den Sneaker schon so lange. Und ich wäre bereit nach Düsseldorf zu kommen und Fotos von ihm zu schießen…"
Und dann hat sich das so ergeben, dass er in Ingolstadt war, in der Nähe von München. Und dann meinte er: Ich bringe ihn dir mit. Und ich dachte mir: OMG, sau cool!! Das mag ich halt so, die Leute sind so cool drauf und total entgegenkommend, geben Tipps, wo man nachfragen kann etc. Ich bin da total dankbar.
‍
‍
A: Super, bin gespannt, was es ist. Wir werden es bald auf Deinem Instagram sehen, oder?
N: Naja, das ist ein groĂźes Bild (lacht), das wird dauern.
A: Wie stehst Du eigentlich zu diesem NFT-Hype. Findest Du das cool oder so voll die Blase?
N: Also ich versuche da keine zu starke Meinung zu haben. Aus der Kunstperspektive finde ich das eine super Möglichkeit für Digitalkünstler, um ihre Kunstwerke verkaufen zu können als Originale und als Einzelstücke.
Ob ich da als Offline-Künstler mit physischen Projekten auf den Zug des Hypes mit aufspringen muss, würde ich stark hinterfragen. Wenn es tatsächlich Sinn macht als Zusatz, um es mal auszuprobieren, super gerne.
Ich hatte auch schon mal eine Anfrage wegen NFTs und habe gesagt: Ungerne. Ich persönlich würde da nicht sofort nein sagen, aber es muss halt wirklich Sinn machen. Für Digitalkünstler finde ich das absolut sinnvoll, aber ob man da als Offline-Künstler wirklich mitmachen muss, weiß ich nicht.
‍
A: Man könnte die Bilder ja ins Digitale transferieren.
N: Ich bin da wahrscheinlich viel zu Old School, die neue Generation findet das wahrscheinlich super geil. Ey go for it! Aber ich brauche Kunst. Ich muss das antouchen können (lacht).
A: Verstehe ich. Habe noch ein paar klassische Sneakerhead-Fragen an Dich: Hast Du bei irgendeinem Modell dieses Bring-it-back GefĂĽhl? Ein Schuh, der wiederkommen mĂĽsste?
N: Es gibt einen Puma. Als ich Kind war, war Puma noch so ein Ding und ich hab keine Ahnung, welches Modell, Colorway, keine Ahnung, aber den hatte ich mal in KnallgrĂĽn und Knallgelb. Ich kann ihn nicht mehr finden, vielleicht kennst du ihn. War ein High Top, wahrscheinlich kein SammlerstĂĽck. Ich habe mal versucht danach zu googlen und zu suchen, ob ich das Modell irgendwo bekomme, aber leider nein.
‍
A: Also der Schuh war grĂĽn und der Formstreifen gelb? Funky.
N: Ja genau, hatte bisschen die Anmutung von einem Chuck. WeiĂź auch gar nicht, ob grĂĽne oder gelbe Laces.
A: Könnte ein Basketballmodell sein? Ich schau mal.
N: Ja, cool.
A: Was trägst Du, wenn Du keine Sneaker trägst? Ist das überhaupt ein Thema?
N: Nee, ich habe Slipper und hohe Schuhe, die ich mal zur Arbeit anziehen musste, aber die sind im Keller. Da sollen sie auch bleiben (lacht).
A: Welchen Sneaker hast Du zuletzt gekauft?
N: Den Dunk Hi "Dynamic Berry". Den habe ich bei 43einhalb gekauft, wegen der Farben. Je bunter desto geiler finde ich.
A: Verstehe ich, Du machst ja keine schwarz-weiĂź Bleistift Schraffuren. (lacht)
N: Oh Gott, es gibt nicht Langweiligeres fĂĽr mich als weiĂźe Schuhe zu zeichnen. Zum GlĂĽck hat man da wenigstens noch die Naht. Ich hatte neulich eine Commission mit sehr viel WeiĂźanteil.
Das war eine Commission aus Kanada, ich hatte den Schuh also nicht hier aber er hat relativ gute Bilder gemacht. Ich habe ihm dann erklärt, er soll das Licht mal versuchen, am Schuh vorbeischießen zu lassen, sodass das Weiß mehr Licht, Schatten und Reflektion hat.
Das hat er dann ganz gut hinbekommen. Das war schon hart an der Grenze, wo ich mir wieder dachte: Oh weiß malen auf weißem Papier…schwierig.
‍
‍
A: Welchen Sneaker trägst du gerade? Oder wenn keinen, welcher ist gerade in der Rotation?
N: Gestern hatte ich den adidas Forum in Blau an.
A: Hi oder Lo?
N: Lo. Da kann man so super reinschlĂĽpfen.
A: Gibt es einen Sneaker, dem Du nachtrauerst?
N: Ja...eigentlich fast jede coole Kooperation von Patta. Ich habe alle verpasst. Hätte die super gerne gezeichnet. Manchmal ist es ganz cool, weil bin immer so: "Oh den muss ich haben" und danach denke ich mir, dass es eigentlich gut ist, dass ich ihn nicht bekommen habe, weil was wollte ich eigentlich für eine Story auf dem Bild erzählen? Ich möchte die Schuhe nicht alle tragen, aber alle malen. Aber es muss halt eben einen Purpose haben. Wieso sollte ich mich sonst stundenlang hinsetzen und einen Schuh zeichnen…Ahh und mir fällt noch etwas ein. Ich habe neulich gesehen, dass Reebok und Eames Schuhe zusammen gemacht haben. Den habe ich entdeckt und fand ihn richtig geil. Wollte den Schuh dann haben, aber leider alle weg. Bei StockX kostet meine Größe 6000 Euro (lacht).
A: Da kann ich Dich aber vielleicht beruhigen. Also die Kooperation ist zumindest weitergelaufen.
N: Ja das war schade, aber Reebok habe ich halt auch nicht auf dem Radar, weil die ganzen Medien die Sicht verblenden. Adidas, Yeezy, Nike sind alle so in der Front. Dann muss man sich voll zurĂĽcknehmen und schauen, dass es ja noch andere Brands und Releases gibt.
A: Gibt es eine Marke, bei der Du denkst, die ist zu Unrecht unter dem Radar?
N: Puma. Die haben gerade irgendwie gar kein Spotlight. Vielleicht kommt da was, vielleicht wars das mit Puma, keine Ahnung.
A: Tja, vielleicht kommt da ja nochmal was GrĂĽn-Gelbes (lacht).
N: Jaaa (lacht).
A: Gibt es einen Trend in der Sneaker-Szene, den Du vermisst oder einen, wo Du froh bist, dass es nicht mehr so stark zu sehen ist?
N: Ich versuche gerade alle Sneaker-Podcasts abzuklappern und viele sprechen darüber, dass die eigentliche Kultur ein bisschen verloren gegangen ist durch den ganzen Hype. Dieser "Trend", wenn man es so nennen kann, also dieses Anstehen vor den Läden, kehrt gerade so ganz leicht zurück.
Aber so wahre Sneakerheads wissen das auch, dass das eigentlich die Kultur ist. Früh aufstehen, sich anstellen und der erste in der Line sein. Also es wäre schon cool, wenn dieses Offline-Ding auch von den großen Brands mehr angefeuert werden würde statt immer nur die Online-Shops.
‍
‍
A: Freut mich total, dass Du das sagst. Ich hatte selbst mal einen Laden in Köln und das war zu der Zeit, als das mit dem Anstehen voll das Ding war. Ich höre jetzt immer noch von Leuten, die sich dort in der Schlange kennengelernt haben und bei denen sich dann eine Freundschaft entwickelt hat.
N: Ja und heute geht es auch eher darum, wie viele Sneaker man hat, was der größte Grail ist etc. Ich denke mir dann immer: Come on. Anstatt mir das zu sagen, erzähl mir doch lieber die interessanteste Story zu einem Sneaker, also wie du ihn bekommen hast.
Anstatt den Wert zu nennen. Ich wette mit dir, jeder hat so eine Story zu erzählen, aber die Leute sind stumm, weil keiner fragt und es keinen interessiert. Das ist auch das, was ich auf jeden Fall mit meiner Kunst machen möchte.
Mir geht es nicht darum, den geilsten Schuh zu malen. Wenn er eine Story hat, male ich ihn gerne, aber wenn nicht, muss ich mich auch nirgends anstellen. Ich lerne dann lieber Leute kennen, habe Kontakte geknĂĽpft und am Ende noch den Schuh, den ich wollte.
‍
‍
A: Genau meine Meinung.
N: Ja, ich übertrage das auch ein bisschen auf meine Kunst. Ich könnte meine fertigen Bilder natürlich einfach aufstellen und that's it. Ich zeige aber gerne den Prozess, wie das Bild entstanden ist und warum ich das gemalt habe. Das soll reflektieren, wieso ich mich für Sneaker interessiere.
Ich interessiere mich dafĂĽr, weil einfach Menschen dahinterstehen. Und hinter so einem Bild soll nicht ich stehen, sondern der Schuh, der was mit dem Menschen zu tun hat: Was ist passiert, was ist die Geschichte dazu? Und da versuche ich eben meinen kleinen Teil beizutragen, obwohl ich mich mit Sneakern noch nicht sooo gut auskenne.
‍
‍
A: Man kann das ja auch auf Deinem Instagram sehen mit der Entstehungsgesichte, oder?
N: Ja, manchmal würde ich das Endprodukt gar nicht zeigen. Die Käufer wollen aber natürlich sehen, was sie kriegen. Vielleicht wollen Sie es aber auch gar nicht wissen wie es entsteht.
Mir geht es darum, dass sie die Geschichte kaufen sollen und nicht das fertige Produkt, weil wenn du an so einem Bild vorbeigehst, ist das Ideale, was passieren kann, dass jemand fragt: "Warum hast du das hier aufgehängt? Was ist die Story und nicht einfach nur...ich fand die Farben so schön"- nein.
Das ist das und das, weil eben das passiert ist oder der Schuh gehörte dem und dem und der Schuh wurde so oft weitergereicht. So Geschichten eben, die man beim Abendessen erzählt.
‍
‍
A: Reinigst Du Deine Sneaker?
N: Ich habe Reinigungsmittel da, wenn es ganz schlimm wird (lacht). Wenn ich irgendwie in Matsche reingelaufen bin, dann ja. Aber der Schuh soll schon getragen aussehen.
A: Sehe ich ähnlich. Und die Last verteilt sich ja auf verschiedene Modelle. Hast Du Releases im Kopf, auf die Du Dich freust?
N: Ich versuche mich da echt etwas zu distanzieren. Wenn ich fĂĽhle "Oh heiĂźer Release", dann weiĂź ich direkt, dass mir das nur auf Insta gezeigt wird, weil es gehyped ist.
Ich versuche wirklich davon wegzugehen und viel über Sneaker zu lesen, Podcasts zu hören und Videos anzugucken. Deshalb freue ich mich da gar nicht speziell auf einen Release, also nicht wirklich.
‍
‍
A: Ja, das geschieht ja oft auch einfach so, wie bei den Reebok x Eames, die hast Du ja auch irgendwann gesehen. Hast Du schonmal Sorgen ein unechtes Modell zu kaufen?
N: Das Ding ist, wenn ich einen Sneaker im Resell hole, dann könntest Du mir alles erzählen. Die sind ja heute so super gefaked.
Ich habe auch hier den Yeezy stehen, den ich fĂĽr ein anderes Projekt hatte und dann habe ich mich irgendwann in so einem Rabbit-Hole befunden und die ganze Zeit gefragt, ob der echt ist. "Was, wenn er fake ist?" Letztendlich ist es ja auch scheiĂźegal, wenn es ein geiles Bild gibt.
‍
A: Trägst Du all Deine Sneaker oder hast Du welche, die zu schade sind für die Straße?
N: Auf gar keinen Fall. Ich trage alles. Wenn ich mich dabei erwische, dass ich einen Sneaker habe, wo ich denke "Oh bloĂź nicht anziehen", dann habe ich den nicht verdient.
A: Wie meinst du das genau?
N: Ja, wenn jemand damit Geld machen kann, auf jeden Fall, mach das! Aber ein Schuh gehört an den Fuß. Ich würde voll gerne die ganzen Sneaker, die so viel Geld kosten und wunderschön sind, tragen. Gebt sie mir zum Tragen. Egal wie viel der wert ist, wie gehyped er ist. Er gehört an den Fuß. Ich will den nicht resellen, ist für mich keine Wertanlage.
Kein Hate an die Leute, die Sneaker als Wertanlage sammeln, aber wenn mir jemand so auf die Finger hauen würde: "Sag mal spinnst du, du kannst den Schuh nicht tragen, der ist so teuer", dann würde es einen Streit geben, weil Sneaker an den Fuß gehören.
‍
A: Hast Du noch eine spannende Sneaker-Anekdote fĂĽr uns?
N: Ja, ich habe eventuell eine. Die hat mit dem allerersten Bild zu tun, also dem Jordan. Ich hatte zu dem Zeitpunkt noch gar keine Ahnung, dass Sneaker so heftig gehyped sind und man keine Chance hat sie zu kaufen. Ich hatte die Idee mit dem Ducktape als Hommage an die Banane, die damals an die Wand getaped wurde und fĂĽr absurdes Geld raus ging.
Du kennst die Story ja bestimmt. (Anm. d. Red.: "The banana that consumed the artworld"Â - 2019 klebte der italienische KĂĽnstler Maruzio Cattelan eine Banane mit Gaffa-Tape an eine Wand, die Installation wurde fĂĽr 150.000 USDÂ verkauft).
Dann habe ich herausgefunden, dass Sneaker auch fĂĽr so viel Geld verkauft werden und dachte mir, dass ich das irgendwie zusammenbringen kann: Sneaker fĂĽr so viel Geld und eine Banane fĂĽr so viel Geld. Kunst ist absurd.
Dann dachte ich mir, ich mache genau das Gleiche. Gelber Sneaker und Tape an die Wand. Ich habe recherchiert, dass es wohl einen Jordan gibt, wo der Release ständig nach hinten verschoben wurde.
‍
‍
Der hat eine gelbe Toebox und ist jetzt neulich herausgekommen und den wollte ich malen. Den gab es aber noch gar nicht und er wurde schon so heiĂź diskutiert. Aber dann habe ich ĂĽberlegt: "Wie soll ich den malen, wenn es den noch nicht gibt".
Ich habe meinen Freund dann gezwungen, sich Sneaker zu bestellen, weil es die nur in seiner Größe gab. Dann hat er sich die Air Jordan 1 "Hot Chili" gekauft in weiß mit dem roten Swoosh.
Und der, den ich wollte, war auch schwarz-weiĂź mit Gelb und dann hab ich gesehen "Ach krass, der University Gold kommt raus". Dann wollte ich einfach die beiden nehmen und das irgendwie photoshoppen. Dann habe ich gemerkt, dass er gar keine gelbe Toebox hat.
Absolutes Durcheinander also. Ich dachte mir dann: "Ach komm. Fuck it" und habe einfach den Gelben, den du auf der Website sehen kannst, genommen. Auch witzig, weil das am Ende gar kein gehypter Schuh war.
‍
A: Jetzt mal etwas off-topic…gibt es eine Lieblingsmusik oder eine tolle Serie, wo Du etwas zu sagen möchtest?
N: Ja, kann ich dir direkt beantworten. Immer wenn ich male, läuft ein Podcast oder Musik und ich habe bisher bei allen Bildern, die ich bis jetzt gezeichnet habe, zum fünften Mal "The Walking Dead" angefangen. Ich habe die Serie fünf Mal durch. Seit ich male, liebe ich die Serie.
A: The Walking Dead hat mich irgendwann verloren. Das wurde irgendwann so unnötig brutal mit Negan und Lucille. Aber uns geht es ähnlich mit "The Office / US". Die letzte Folge der letzten Staffel wurde immer noch nicht gesehen, damit es einfach nicht zu Ende geht. Die ganze Serie aber schon mehrfach. Dieses Jahr müssen wir die mal abschließen (lacht) Möchtest Du denn noch etwas loswerden?
N: Ja! Ich frage das immer Leute, mit denen ich zu tun habe. Hast du denn einen Sneaker, den du gern gezeichnet haben wĂĽrdest?
A: Einer meiner Lieblingsschuhe war eine lange Zeit der Air Jordan 3 "Black Cement", aber da das so viele Leute sagen, hatte ich irgendwann kein Bock mehr, das zu erzählen. Da Du die Geschichten drumherum so gerne magst, hier meine zum Air Jordan 3.
Ich war 1994 in Amerika. Wir sind durch mehrere Städte im Westen des Landes gefahren. Denver, Utah, Las Vegas, Los Angeles etc. Ich hab da die amerikanische Shopping-Mall-Kultur kennengelernt und jede Mall hatte auch ihre 3-4 Sneakershops.
Zu der Zeit kam der Air Jordan 3 zum ersten Re-Release seit der Erstveröffentlichung 1988 heraus. Gesehen habe ich ihn dann bei Foot Locker. Ich war total aufgeregt und wollte den unbedingt kaufen. Leider gab es ihn aber nicht mehr in meiner Größe.
Ein Mitarbeiter dort bot mir dann an, ihn für mich zu bestellen. Das machte aber nur mäßig Sinn, weil wir ja unterwegs waren und nie lange an einem Ort geblieben sind. Aber der folgende Vorschlag von ihm hat mich total begeistert: "Ich bestelle den Schuh in deiner Größe zu einer anderen Filiale, wo seid ihr denn als nächstes?". Ich weiß leider nicht mehr welche Stadt das war, aber es hat funktioniert. Ich war sehr happy.
N: Ach wie cool!
A: Ja, guter Service… NaNa, das war ein sehr schönes Interview. Ich danke Dir dafür!
N: Ich hab zu danken für diese coole Möglichkeit! Danke für das entspannte Gespräch!
‍
Hier geht es zur Website von NaNa The Artist.
‍
‍
ENGLISHÂ VERSION:
‍
We are happy to share an interview we did with Natascha aka. NaNa the Artist. NaNa tells beautiful visual sneaker stories. These emerge from her own footwear, but she also offers her talent to other sneaker lovers on commission.
We became aware of NaNa late last year through the good folks from 43einhalb. She accompanied the release of the Air Max 90 "Silver Bullet" with her artworks.
In the following interview, we asked her about her approach to implementing the Sneaker Stories and also learn how she sees the German sneaker scene and keeps herself up-to-date.
The interview was recorded and then transcribed into written form so please forgive the written colloquialisms...
Natascha can be found on Instagram at @nana.theartist.
‍
A: Who are you, please introduce yourself.
‍
N: My name is Natascha aka NaNa. I'm called that on Instagram and it's my artist name. I draw sneakers, but not only that. I draw sneakers that tell a cool story. I like to call them sneaker stories. That's what I do - with colored pencil.
‍
A: With colored pencil? Because that's what I was wondering. The pictures look like photos, but when you get closer, you can see the lines. That's called hyperrealism, isn't it?
‍
N: Exactly, hyperrealism. When I discovered that, I thought to myself, "I can do that too" (laughs). I've been drawing since I was little, it's in my blood. The thing is, I never dared to draw such big stuff, but during the Pandemic I started doing it. I was like, "Come on, I have a lot of time at home now".
I'll try it with at a large canvas. Smaller A4s (editor's note:Â this is approximately the US Letter Format) and A3s (editor's note:Â this is approximately a doubled size of the US Letter Format) are quite cute, but I've never dared to do anything that big. Then I thought to myself "Come do it" and found that really cool.
It's just very meditative, you have to pull me out of it - sometimes I don't have time to meet with friends (laughs) - Could also be a social problem, but yes, drawing is sometimes easier for me. (laughs)
‍
A: Do you have a background in this area or did you teach yourself everything?
N: Yes, of course, it's something that runs in the family. My grandfather and my mom draw and have a knack for visuals. Of course it takes a lot of practice and also a little bit of talent. It always sounds easier for people to say, "Oh, you're talented," and then they wave it off.
But you can actually learn that. It's really a measure of proportions and colors. I painted as a child, especially horses. And yes, you just have to practice a lot - tracing, actually.
‍
A:Â You're not in art school, though?
N: No. But when I was in school, people looked over my shoulder in art class. I think it's terrible when they look over my shoulder because then I have to perform (laughs). I would have found studying art interesting but studying art meant getting to know art in the most diverse epochs: modern art and art in the classical sense.
As a child, after all, you think about the important questions and I asked myself, "What do I want to be when I grow up?" It turned out that I studied product design. So it was still something creative and visual, but with the prospect of a job (laughs).
IÂ am a trained product designer and also work full time as such. So it all remained very creative.
‍
A: When you paint sneakers, do you need the models "in real life" or are pictures from the internet enough for you to start drawing?
N: I need the shoe by my side. When I have an idea how I want to do the whole thing in combination, like for example with the yellow Jordan "University Gold". I ordered the shoe and put it on the wall and photographed it. I need the sneaker here.
A lot of people ask "can you do a commission for me, I'll send you pictures". But I would need to have the shoe in my home, so that I can photograph it perfectly with light and shadow, so that it is also exciting for me to paint.
If you see the pictures on the Internet, they are all super illuminated from all sides, so that the shoe really shows every detail. It also takes a bit of sensitivity for photography.
If I expose the shoe from one side, then there is of course much more light and shadow, which for me personally is also much more exciting to draw than if I draw so flat. With the Jordan, the very first picture with the tape, I had not yet found my style, how I want to photograph. So now in retrospect, I think it's drawn very flat. There's not that much depth, which reinforces the hyperrealism.
A: You're very critical of yourself there, I think they look very three-dimensional. In a picture of the adidas Foam Runner, you can see that you poured paint over it. What was that project like? When you pour paint over a sneaker, it must have felt weird.
‍
N: The Foam Runner I bought on Vinted. It was available for 80 euros or so. For me, it was initially important to bring art and sneakers together.
The Yeezy Foam Runner is not for everyone. I've never seen it, to be honest, on any foot on the street. I think it's such a different shoe that not many people dare to wear it and it's almost like an art object on the foot. That's what I wanted to show with the color, which is dripping down there.
‍
A: Yes, the shoe looks very organic. How did you manage that with the dripping paint?
N: It was like this: I had tried different colors. On the website you can also see that I played with red and pink colors to make it a bit more of a color blocking. But I didn't think that was so cool. Then I thought, I take the colors from the model itself and put a little white in there for contrast. I always cleaned the shoe in my bathtub.
Then I went and showered it off and thought to myself: "I'll try another round". And so then every time, until I liked the composition of the flow of paint. With that was me but not so too bad, clearly I would have worn them gladly, but it was unfortunately not my size anyway, so I then thought to myself that it is simply a small trophy from the picture for myself. I then let the paint dry the same way as I painted it.
‍
A: Ah okay, you can't wear it and then it's not a loss in your portfolio. But for a certain amount of time you could have cleaned it up?
N: Yeah yeah.
A: You have your own apartment? So, nobody complained there, "What are you doing back in the bathtub again?"
N: Nah, so my boyfriend is very supportive about that. But it was really a disaster, everything here was full of paint.
‍
A: I also found it interesting how you arranged the color in a certain way, so that it run down onto the shoe in a certain way. Do you remember how that came about with the shoe theme? Was that somehow an interest where you thought, "I can somehow mix that with my art now." Or did that come at the same time?
N: Hm...well, I would say that I am an absolute newbie when it comes to sneakers. Sure sneakers are always a topic, I only wear sneakers, but have never really engaged with this culture. That's probably also come with the hype that came about in recent years.
Definitely, that's where I would definitely put myself. However, that was somehow not enough for me: "Wow, the most hyped sneakers, I need to have them now". No. I have started then to really deal with the scene. Which it is in the end.
With my design background, I found it interesting what the designers thought of the different colorways and why a sneaker looks the way it does. I then looked into that and realized that there are a lot of nice people around.
Then I asked myself what I could contribute, because I'm learning a lot about sneakers right now. I don't know all the ones on the market by far, but I feel like a student who joined a sneaker study program. I'm learning about it, like what story is behind which shoe.
Also private stuff. I'm painting a New Balance pair right now with a very personal story. That's "coming soon," I can't say much about it right now. But these are very, very private stories that can be told. In the process, I learn something about the shoe: Why does it look like that? Why does this model exist at all? And yes, that's how I contribute a bit to the sneaker scene with my art, but in return I learn much, much more about it myself.
‍
‍
A: Win-win (laughs) Yes, and I think the sneaker scene is also happy that it can then expand its hobby to such areas. So, that you don't just have them all on your feet, but you can also hang them on your wall and enjoy them that way. How do you sell your art? So how can one acquire your artwork? Are they all unique pieces or are there somehow posters available?
N: Posters are a very big topic, I'm still working on that, because that's a very crass logistical problem that I have to solve. Many people ask for posters of original artworks. Of course I'm happy that people want that, but I paint very, very large - really a meter high.
Not everyone can afford that and they also might not have the display space for it on the wall. But such posters are just cool, if you can not buy such a big picture, then at least have something small. Posters are of course much cheaper than the original.
I sell via the website, you just have to write an email and ask what you're up for. Then I communicate the prices. I now also wanted to try to show the prices on my website openly. Then you can check right away if you can afford it or ask for commissions if you're interested in your own original artwork.
‍
A: On the subject of commissions, I've been wondering...there's definitely a blockade with people. What do I send her now? Of course my Grail. And then I send it like this and hope that the post office doesn't do anything stupid. (laughs)
N: (Laughs) Yes, that's exactly the problem. I don't trust the post office at all. Even if someone says: I'll send it to you, I think: Oh my God, that's too much responsibility and I'd rather go to the city myself and take the photo (laughs).
But with the commissions, it worked out quite well that I give people a little instruction on how to place the shoe and from which side they should photograph it. In daylight, that actually works really well.
Then they shoot photos with a digital camera, not with a cell phone. Then I paint much smaller for commissions anyway, unless it's really a big picture. For commissions it's smaller sizes, so details can get lost, that's not a problem there. For drawing, I can't get that to work at all on such small formats.
‍
A: Hm okay, the best would probably really be to bring it by?
N: But I also have one in the pipeline now, I can already tell you, I've been looking for the sneaker for a very, very long time, because I can't expect anyone to send it to me.
This is a super hyped sneaker. It turned out that I wrote to the guy on eBay: "I'm an artist and so on and I've been looking for the sneaker for so long that I'd be willing to come to Dusseldorf and take photos of it..."
And then it just so happened that he was in Ingolstadt, near Munich. And then he was like, "I'll bring it to you." And I thought to myself: OMG, so cool! That's just the way I like it, people are so cool and totally accommodating, they give tips on where to ask etc. I'm totally grateful.
‍
A: Great, I'm curious to see what it is. We'll see it on your Instagram soon, right?
N: Well, it's a big picture (laughs), it's going to take time.
A: How do you actually feel about the NFT hype. Do you think it's cool or a bubble about to burst?
N: Well, I try not to have too strong an opinion. From an art perspective, I think it's a great way for digital artists to sell their artwork as originals and as unique pieces.
Whether I, as an offline artist with physical projects, have to jump on the bandwagon of the hype, I would strongly question that. If it actually makes sense as an add-on to try it out, great. I've also had a request for NFTs before and said: I'd rather not.
Personally, I wouldn't say no right away, but it really has to make sense. For digital artists, I think it makes perfect sense, but whether you really have to participate as an offline artist, I don't know.
‍
A: You could transfer the images to digital.
N: I'm probably much too old school, the new generation probably thinks it's super cool. Go for it! But I need art which I am able to touch (laughs).
‍
A: I understand. IÂ have a few more classic sneakerhead questions for you: Do you have that bring-it-back feeling with any model? A shoe that you would like to have a come back?
N: There's a Puma. When I was a kid, Puma was one of those brands and I have no idea what model, colorway, no idea, but I used to have that in bright green and bright yellow.
I can't find it anymore, maybe you know it. It was a high top, probably not a collectible. I tried googling for it and looking to see if I could get that model somewhere, but no success.
‍
A: So the shoe was green and the formstrip was yellow? Funky.
N: Yes exactly, had a bit of the appearance of a Chuck. Also don't even know if green or yellow laces.
A: Could be a basketball model? I'll have a look.
N: Yeah, cool.
A: What do you wear when you're not wearing sneakers? Is that even an issue?
N: Nah, I have slippers and high heels that I used to wear to work, but they're in the basement. That's where they're supposed to stay (laughs).
A: Which sneaker did you buy last?
‍
N: The Dunk Hi "Dynamic Berry". I bought them at 43einhalb because of the colors. The more colorful the more cool I think.
A: I understand, you don't do black and white pencil hatchings. (Laughs)
N: Oh God, there is nothing more boring for me than drawing white shoes. Luckily, at least you still have the stitching. I recently had a commission with a lot of white. It was a commission from Canada, so I didn't have the shoe here but he took relatively good pictures.
I explained to him that he should try to let the light pass the shoe so that the white has more light, shadow and reflection. He managed that quite well. But painting white on white paper...difficult.
‍
A: Which sneaker are you wearing right now? Or if none, which one is in rotation right now?
N: Yesterday I was wearing the adidas Forum in blue.
A: Hi or Lo?
N: Lo. It's so great to slip into.
‍
A: Is there a sneaker you're looking out for?
N: Yes...actually almost every cool collaboration from Patta. I missed out on all of them. Would have been super happy to draw those. Sometimes it's pretty cool because I'm always like, "Oh I have to have that one" and afterwards I think to myself that it's actually good that I didn't get it because what kind of story was I trying to tell in the picture?
I don't want to wear all the shoes, but I want to paint them all. But it just has to have a purpose. Why else would I sit down for hours and draw a shoe...Ahh and I just remembered something else.
I saw the other day that Reebok and Eames mades shoes together. I spotted that one and thought it was really awesome. Wanted the shoe then, but unfortunately all gone. At StockX my size costs 6000 euros (laughs).
‍
‍
A: Maybe it helps a bit, the cooperation will continue.
N: It was a pity, but Reebok is not on my radar either, because the whole media blinds the view. Adidas, Yeezy, Nike are all in the front. Then you have to take a step back and see that there are other brands and releases.
A: Is there a brand that you think is unfairly under the radar?
N: Puma. They don't have a spotlight right now. Maybe there's something coming, maybe that's it with Puma, I don't know.
A: Well, maybe there will be something green and yellow again (laughs).
N: Yes (laughs)
‍
A: Is there a trend in the sneaker scene that you miss or one where you're glad it's not seen as much anymore?
N: I'm trying to check out all the sneaker podcasts right now and a lot of them talk about how the actual culture has been lost a bit with all the hype. This "trend", if you can call it that, this standing in front of the stores, is just coming back ever so slightly.
But true sneakerheads know that this is actually the culture. Get up early, get in line and be the first in line. So it would be cool if this offline thing would also be encouraged more by the big brands instead of always just the online stores.
‍
A: I'm really pleased that you say that. I had a store in Cologne myself once and that was at the time when the queuing was really the thing. I still hear from people who met there in the queue and then developed a friendship.
N: Yes, and today it's also more about how many sneakers you have, what the biggest Grail is etc. I always think: Come on! Instead of telling me that, tell me the most interesting story about a sneaker, for example how you got it.
Instead of telling the value. I bet you everyone has a story like that to tell, but people are mute because no one asks and no one cares. That's also what I definitely want to do with my art. I'm not about painting the most awesome shoe. If it has a story, I'm happy to paint it, but if it doesn't, I don't have to stand in line anywhere. I'd rather get to know people, make contacts, and ideally still end up with the shoe I wanted.
‍
A: Exactly my opinion.
N: Yes, I also transfer that a bit to my art. I could of course just put my finished paintings up and that's it. But I like to show the process of how the painting came to be and why I painted that. I want that to reflect why I'm interested in sneakers.
I'm interested in them simply because there are people behind them. And behind such a picture should not be me, but the shoe, which has something to do with the person: What happened, what's the story behind it? And I try to contribute my small part, although I'm not yet sooo well versed in the subject.
‍
A: You can also see the story and how it came to be on your Instagram, right?
N: Yes, sometimes I would prefer not to show the end product at all. But of course the buyers want to see what they get. But maybe they don't want to know at all. My point is that I want them to buy the story, not the finished product, because when you walk by a painting like this, the ideal thing that can happen is that someone will ask, "Why did you put this up here? What's the story and not just "I thought the colors were so beautiful"- no. It's this and that, because this happened or the shoe belonged to this person and that person and the shoe was passed on so many times. It's just the kind of stories you tell over dinner.
‍
A: Do you clean your sneakers?
N: I have cleaning supplies there if it gets really bad (laughs). If I kind of run into mud, then yes. But the shoe should already look worn.
‍
A: I see it the same way. And the load is distributed over different models. Do you have any releases in mind that you're looking forward to?
N: I really try to distance myself a bit. When I see, "Oh hot release," I know right away that it's just being shown to me on Insta because it's hyped. I really try to move away from that and read a lot about sneakers, listen to podcasts and watch videos. So I'm not really looking forward to a release there at all specifically, so not really.
‍
A: Yeah, a lot of times that just happens, like with the Reebok x Eames, you've seen those at some point. Do you ever worry about buying a fake model?
N: The thing is, if I pick up a sneaker at Resell, you could tell me anything. They are so well made fakes nowadays. I'm having fun with it then. I also have the Yeezy sitting here that I had for another project and then at one point I found myself in one of those Rabbit Hole and the whole time I was like, "Is this real? "What if it's fake?" At the end of the day, it doesn't matter if it results to an awesome picture.
‍
A: Do you wear all your sneakers or do you have some that are too precious for the street?
N: Absolutely not. I wear everything. If I catch myself having a sneaker where I'm like "oh just don't wear that", then I don't deserve that.
‍
A: How do you mean that exactly?
N: Yeah, if someone can make money off of it, by all means, do that! But a shoe belongs on the foot. I would totally love to wear all the sneakers that cost so much money and are beautiful. Give them to me to wear.
No matter how much it's worth, how hyped it is. It belongs on my foot. I don't want to resell it, it's not a valuable object for me. No hate to the people who collect it as an investment, but if someone would slap me on the wrist like this, "Are you crazy, you can't wear that shoe, it's so expensive," there would be an argument because sneakers belong on the foot.
‍
‍
A: Do you have another exciting sneaker anecdote for us?
N: Yes, I might have one. It has to do with the very first picture, which is the "It's bananas" Jordan. I had no idea at the time that sneakers were so heavily hyped and you didn't have a chance to buy them. I had the idea with the ducktape as an homage to the banana that was taped to the wall at the time and sold for an absurd amount of money.
You probably know the story. (Editor's note:Â "The banana that consumed the artworld" - in 2019, Italian artist Maruzio Cattelan taped a banana to a wall with gaffa tape; the installation sold for $150,000)
Then I found out that sneakers also sell for so much money and I thought I could somehow put it together: Sneakers for so much money and a banana for so much money. Art is absurd.
Then I thought I'd do the exact same thing. Yellow sneaker and tape on the wall. I researched that there must be a yellow Jordan but the release was constantly pushed back. It has a yellow toebox and it came out the other day and I wanted to paint it.
It didn't even come out yet and it was already so hotly discussed. But then I thought: "How can I paint it if it didn't release yet". Then I forced my friend to order sneakers because they were only available in his size. Then he bought the Air Jordan 1 "Hot Chili" in white with the red swoosh.
And the one I wanted was also black and white with yellow and I saw "oh nice, the Jordan University Gold is finally coming out". Then I was just going to take those two and kind of photo-shopped them. Then I realized it didn't have a yellow toebox at all. So absolute mess. I then thought to myself, "Oh come on. Fuck it" and just went with the yellow one you see on the website. Also funny because it's not a hyped shoe afterall.
‍
A: Now a little off-topic...is there a favorite music or a great show where you want to say something about?
N: Yes, I can answer you directly. Whenever I'm drawing, there's a podcast or music playing...or the following:Â I've started "The Walking Dead" for the fifth time. It was on during all the paintings I've drawn so far. I've been through the series five times. I love the series.
‍
A: The Walking Dead lost me at some point. It got so unnecessarily brutal with Negan and Lucille. But we feel the same way with "The Office / US". Still haven't seen the last episode of the last season though. We just don't want it not end. We saw the whole series several times... This year we have to finish it (laughs)
Is there anything else you would like to say?
‍
N: Yes! I always ask that to people I'm dealing with. Do you have a sneaker that you would like to have drawn?
A: One of my favorites has always been the Air Jordan 3 "Black Cement", but since so many people say that, I eventually got tired of taling about it. It felt like that was everyone's favorite shoe for a very long time. Since you like the stories around sneakers so much, here's mine about the Air Jordan 3.
I was in America in 1994. We went through several cities on the western side of the country like Denver, Utah, Las Vegas, Los Angeles etc. I got to know the American mall culture and every mall had its 3-4 sneaker stores.
At the time, the Air Jordan 3 came out for its first re-release since it was first released in 1988. I saw them at Foot Locker. I was totally excited and wanted to buy it. Unfortunately, they didn't have it in my size. But an employee there offered to order it for me. Which only made moderate sense, because we were on the road and never stayed long in one place. But the following suggestion from him got me all excited. "I'll order the shoe in your size to another branch, where are you guys next?". Unfortunately I don't remember which city it was, but it worked. I was very happy.
‍
N: Oh how cool!
A: Yes, good service... NaNa, that was a very nice interview. Thank you for that!
N: I have to thank for this cool opportunity! Thanks for the relaxed conversation!
‍
Here you can go to the website of NaNa The Artist.
‍
‍
Fotos via NaNa The Artist